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Zur Zeit sind keine Einträge vorhanden!Solar Fake: Reasons To Kill |
Geschrieben von: Wolfgang Hesse |
Sonntag, den 06. Oktober 2013 um 09:09 Uhr |
Label: Synthetic Symphony/SPV  "Gibt es wirklich so viele Gründe, um zu töten?“ fragt sich der Hörer des aktuellen Albums von Solar Fake. "JA" bestätigt Sven Friedrich und ergänzt, "es gäbe weniger Gründe, nicht zu töten, so fühlt es sich momentan nun mal an". Das dritte Album des Berliner Duos ist böser, ist direkter geworden. Die Melancholie der beiden Vorgänger "Broken Grid (2008)" und "Frontiers (2010)" scheint verflogen zu sein. "Solar Fake ist mittlerweile zu meiner größten musikalischen Leidenschaft geworden", kann der Frontmann von Zeraphine und Dreadful Shadows für sich sagen.  Solar Fake haben sich in die Playlisten der dunklen Dancefloors gespielt und begleiten namhafter Künstler auf deren Konzerttouren. Ob nun als Support bei VNV Nation, Covenant, Projekt Pitchfork oder bei Peter Heppner, Solar Fake gehören zu einem nicht mehr wegzudenkenden Teil der schwarzen Electroszene.  So vermitteln die Shows der Berliner einen unverwechselbaren Reiz. Energie, Tanz, Spaß, Entertainment und die markante dunkle Stimme Sven Friedrichs vereinigen sich zu einem stimmigen Ganzen. Der Charme des sympathischen und charismatischen Frontmanns wird besonders bei Solar Fake deutlich, ruhen doch die Blicke der Konzertbesucher allein auf seiner Person.  Dem Sound der Vorgängeralben sind sich Solar Fake auch auf "Reasons To Kill" treu geblieben, sodass sich wieder viel Material für die Floors unter den Songs finden wird.  Dazu wird zweifelsfrei "Change The View" gehören. Hier vereinen sich eingängige Melodie und Text mit einem rhythmischen elektronischen Klangteppich. Ebenso ohrwurmverdächtig zeigen sich "I'd Rather Break" sowie "Reset To Default", ein Track, der bereits Ende 2012 als Gratisdownload verfügbar war.  Doch ganz so eingängig geht es ganz und gar nicht auf "Reasons To Kill" zu. Viele Songs sind geprägt vom eindringlichen, aggressiven Gesang, einer emotionalen Stimme und mitunter Industrial-Klangelementen. Beispiele hierfür sind "My Bleeding Heart" und "When I Bite", zwei äußerst energiegeladene Songs. Hier zeigen sich auf der aktuellen Veröffentlichung die Einflüsse aus der EBM und dem Dubstep deutlicher als je zuvor. Das musikalische Spektrum vom Solar Fake ist größer, ist abwechslungsreicher geworden.  Auf Frontiers ist mit "Such A Shame" ein Coversong von Talk Talk zu finden. Diesmal hat sich Sven Friedrich dem Linkin-Park-Klassiker "One Step Closer" angenommen. Hier gelingt es dem Mastermind allein mit Elektronik einen kraftvollen Druck auch ohne Rockgitarren aufzubauen. "Ich habe mit verschiedenen Synthesizern versucht, den Sound hinzubekommen, der diesem Song gerecht wird, und hab am Ende einfach alles durch Gitarren-Amps gejagt und aufgenommen." Das Ergebnis kann sich hören lassen und wird dem Original im allem gerecht.  Die Ballade "Rise And Fall" schafft einen ersten Ruhepunkt auf dem Album. Hier wird es ganz im Gegensatz zum Rest des Albums melancholisch und die gefühlvolle Stimme Sven Friedrichs schafft eine beruhigende und besinnliche Atmosphäre.  Ebenfalls etwas ruhiger beschließt "The Pages" das Album. Hier vereinen sich Pianoballade und Electro-Wave zu einem eingängigen, überaus tanzbaren und dennoch kraftvollen Abschlusssong.  Sven Friedrich beweist mit "Reasons To Kill" einmal mehr seine Vielseitigkeit. Ob nun als DJ, Frontmann seiner Rockbands Zeraphine und Dreadful Shadows, Sven Friedrich hat noch mehr als das zu bieten. Kreativität, Liebe zum Detail und Ausdrucksstärke, dies alles vereinigt, das neue und bisher beste Album seines Soloprojektes.  Trackliste |