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Zur Zeit sind keine Einträge vorhanden!Covenant: Leaving Babylon |
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Geschrieben von: Wolfgang Hesse |
Sonntag, den 11. August 2013 um 16:33 Uhr |
Nachdem die aktuelle Single "Last Dance" als Vorbote des kommenden Albums seit einem Monat die deutschen alternativen Charts aufmischte, weiß jeder, Covenant sind zurück. Nach dem Weggang von Daniel Myer (Haujobb) wurde es etwas still um die Schweden. Doch jetzt sind sie wieder komplett und ideenreicher denn je. Eskil Simonsson (Gesang, Komposition), Daniel Jonasson (Keyboard, Sampler), Andreas Catjar (Keyboard, Gitarre) sowie Alt-Covenant Joakim Montelius (Lyrics, Patterns) schufen mit "Leaving Babylon" eine Scheibe, die mit alten und neuen Stärken glänzt und nur zwei Jahre nach dem letzten Album Modern Ruins veröffentlicht wird. Covenants Babylon bis heute"Es herrscht ein Krieg der Besitzlosen gegen das Eigentum, der Industrie gegen den Ackerbau, des Beweglichen gegen das Stabile, des krassen Materialismus gegen die von Gott eingeführte Ordnung." Dieses bis in unsere Zeit zutreffende Zitat stammt aus dem Jahre 1810 und vom preußischen Adligen Friedrich August Ludwig von der Marwitz, der bereits zu seiner Zeit die Frühausläufer der Industriellen Revolution charakterisiert. Covenant zeigen mit ihrer "Babylon Timeline" im Booklet, dass man die Anfänge für diesen Prozess schon viel früher datieren kann. Infoüberflutung als InspirationDass Kommunikation nicht nur Segen mit sich bringt, ist nicht zuletzt durch die Enthüllungen über die Vorgehensweisen der NSA offenbar geworden. Im Zeitalter von Big Data und Prism ist der Krieg um Informationen und die Ordnung des Wissens in eine neue Stufe eingetreten. Die Informationsvielfalt überschwemmt alle Bereiche unserer Gesellschaft und das eigentlich Wichtige, ja das Lebensnotwendige, ist nur noch schwer auszumachen. Babylon IIAmbivalente Cembaloklänge leiten "Thy Kingdom Come" ein, gehen aber alsbald in einen synthetischen Sound über und vermischen sich danach mit den Zeilen "come heaven, come shadow, come crushing over me". Die ruhige, sehr abwechslungsreich instrumentierte Ballade "Not To Be Here" beschließt den Gesangsteil des Albums. Pianotöne leiten sphärischen Sound und Gesang ein und lassen einen sehr emotionalen Song entstehen. "Babylon II" beendet das Album instrumental. Noch einmal wird musikalisch der Bezug zum Anfang hergestellt. "Leaving Babylon": einige Songs sind nichts zum NebenbeihörenAlle Tracks sind sehr hörenswert und eröffnen erst unter dem Kopfhörer ihre volle Brillanz. "Leaving Babylon" ist ein vielversprechendes Album. Einige Lieder sind ausschließlich für das bewusste und konzentrierte Zuhören zu empfehlen, also nicht für zwischendurch geeignet. Es überwiegen jedoch auf dem Album die sogenannten Elektro-Hits, die ins Ohr gehen und zum erneuten Hören einladen.
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