Label: Error Music Genre: Alternativ-Rock / Elektronic / Industrial Erschienen: 8. Oktober 2011
Mit "Move the Clouds" legen Mephistosystem bereits das vierte Studioalbum vor, ein Jahr nachdem sie mit "Construction Site" schon viel Aufmerksamkeit auf sich vereinen konnten.
Auf diverse Konzerte in Deutschland, Italien und die Schweiz können die vier Österreicher bisher stolz sein. So begleiteten sie im letzten Jahr die Industrial-Rock-Metal-Band "Filter" aus den USA auf ihrer Europatournee.
Anstatt auf Quantität, wie auf der CD aus 2010, wollte das Quartett bei dieser Veröffentlichung mehr Wert auf Qualität legen. An Ideenreichtum für die neue Scheibe hat es ihnen dabei nicht gefehlt, wenn man sich das Ergebnis anschaut. Die Band versteht sich als selbsternannter Virus (Mephisto) im System, der sich wandelt und immer wieder mit der nötigen Effizienz auftaucht. So versuchen die Musiker mit ihrer Musik gegen den Strom zu schwimmen und ihre Album-Produktionen spannend und unberechenbar werden zu lassen.
Auf "Move the Clouds" befinden sich 10 Tracks, angesiedelt zwischen Alternativ-Rock, Electro und Industrial, vollgepackt mit Gitarrensound, Schlagwerken und diversen elektronischen Effekten.
Alternativ-Rock, Electro und Industrial
Schon der Opener "On Fire" vermittelt einen ersten Eindruck davon, in dem all diese Elemente vereint vorkommen.Gesang und verzerrte Gitarrensounds, vermischt mit Schlagwerk, leiten den Song ein. Dazu gesellen sich, bestimmend für den gesamten Track, Elektronik und weiblicher Backgroundgesang. Zum Schluss gewinnt "On Fire" durch Dynamik und Verzerrungen nochmals an Geschwindigkeit und bricht unerwartet und abrupt mit ein paar leisen Tönen ab.
Rockgitarren eröffnen das nächste Lied "Shoot Him Away". Ein Rocksong mit kräftigem Drive und guten Riffs. Er könnte schon die Möglichkeit zu einem Ohrwurm in sich tragen.
Der Titelsong "Move The Clouds" erinnert anfänglich an die Zeit, als Depeche Mode die Musik der 80-er Jahre aufmischten. Klare Elektronik und ruhiger Gesang bestimmen den ersten Teil des Songs. Die Melodie des Anfangs weicht zum Ende den Geräuschen von Synthesizern und Klangmaschinen.
"Pitiful Manifest" kann man als das eigentliche elektronische Industrial-Stück bezeichnen. Verzerrte und elektronisch verfremdete Geräusche mit einem monotonen Rhythmus bestimmen den Sound. Der Gesang schwebt darüber und bestimmt letztendlich die Melodie.
"Human Playground" bringt den Zuhörer wieder zu handgemachtem Rock mit begleitenden Bassdrums zurück. Ein Song, der durch eine Stimme mit leichtem Fadingeffekt begleitet wird.
Experimente
Die drei folgenden Stücke erscheinen, ohne auf die Unterteilung zu achten, wie aus einem Guss. "In A Tight Spot" beginnt mit erkennbarem 80th-Electrosound, wobei dieser von mitreißendem Rhythmus unterstützt wird. Der letzte lange Ton bildet den Übergang zu "The Others". Geprägt wird dieser Folgetrack neben diversen elektronischen Experimentaltönen von bestimmendem Schlagwerk, das den gesamten Song anhält. Diese Klänge werden danach von elektronischen Bassdrums übernommen und beginnen so "The Others Reverberation". Der durch die unterschiedlichsten elektronischen Elemente gewebte Soundteppich scheint am Ende schier hinweg zu fließen.
"Collapsing" wird durch Gitarren eingeleitet und entwickelt sich mit handgemachtem Schlagzeug und instrumentaler Begleitung zu einem weiteren Rocksong auf dem Album.
Den Abschluss bildet "Maelstrom", ein Instrumental, das sich ähnlich wie ein Intro anhört. Trotz steigernder Lautstärke verlässt es dieses Thema nicht, bis es nach etwa 4 Minuten leise ausklingt.
Ideenreichtum an Effekten im Detail schafft bei dieser Scheibe den gewünschten Wiedererkennungswert. Mephistosystem haben kontinuierlich ihren Weg weiterentwickelt und orientieren sich nicht mehr allein an Bands, wie Nine Inch Nails, sondern entwickeln neue rockorientierte Elemente. Damit wirkt die CD abwechslungsreich, auch wenn nicht jeder Song qualitativ gleich ist.
Im Großen und Ganzen ist es ein Album, das Freunden von Trent Reznors Nine Inch Nails, Skinny Puppy oder The Beauty of Gemina als gelungene Abwechslung gefallen könnte.
Trackliste 01 On Fire 02 Shoot Him Away 03 Move The Clouds 04 Pitful Manifest 05 Human Playground 06 In A Tight Spot 07 The Others 08 The Others Reverberation 09 Collapsing 10 Maelstrom
Band Abele Franzé: Gesang, Gitarre, Samples Pat Wydler: Gitarre, Backing Vocals Trigga: Synthesizer, Samples, Gitarre, Percussion Martin Luzio: Bass Greg Szombath: Schlagzeug, Samples
Weitere Infos Webseite: www.mephisto-system.com Facebook: www.facebook.com/mephistosystem
Hörbeispiele: www.mephisto-system.com Videoclips: www.facebook.com/mephistosystem Vielen Dank an hardbeat für die Bereitstellung des Rezensionsmaterials! |