Label: Cosmix Records Genre: Alternative-Rock Erschienen: 18. März 2011
Viel Zeit ließen sich die drei Österreicher seit ihrem Debütalbum "Don’t Play" aus dem Jahre 2005. Aber gut Ding will Weile haben und so legen Tyler mit "Favourite Sin" ein rundum stimmiges Werk vor.
Die Band, die ihre Musik selbst als "omni-direktionalen Hybrid aus Pop, Rock und Alternative" bezeichnet, wurde im Jahre 2003 in Wien gegründet und konnte sich seitdem in ihrem Heimatland besonders als Liveband einen Namen machen. So supporteten sie u.a. die Tourneen mit den Simple Minds und Christina Stürmer.
Das komplette Set des Albums nahmen Tyler sogar zweimal auf, um "eine durch und durch saubere Platte abzuliefern, die keine Ecken und Kanten hat", wie Lukas Hillebrand, Sänger und Kopf der Band, verrät. So ist die technische Umsetzung auf einem sehr hohen Niveau angesiedelt.
Das erkennt man bereits am Opener "Brother". Verpackt in eindrucksvollem Arrangement startet dieser kraftvoll und zeigt gleich die Dynamik zwischen Gitarren und eingängigen Melodien, die durchweg auf das gesamte Album zutrifft. Der Titeltrack macht dies besonders deutlich und der melodiöse Refrain geht direkt ins Ohr.
Die folgende Ballade "The Future" beschreibt poetisch die Suche nach der Zukunft und zeigt das Zerbrechen von Wolken der Vergangenheit auf, sodass man letztendlich keine Angst vor dem Neuen haben muss. Der Song, der vorab als Videoclip veröffentlicht wurde, hat eine eingängige Melodie und klingt mit akustischer Gitarre aus. Ähnlich melodiös geht es mit "Your Addict" weiter, wobei hier Klänge von Glocken und Triangel zu hören sind. Der nächste Song, "Bubbelgum", wird zu Beginn von Lukas Hillebrands Stimme und leisen Gitarrenklängen getragen, bis Schlagzeug und Bass einsetzen, wobei die Ruhe bis zum Schluss anhält. Härtere Töne leiten "Computer Home" ein. Die rhythmische Rocknummer ist geprägt von Gitarrenriffs und schnellem Gesang, ein beeindruckender Beleg, dass sich zornige Gitarren und schöne Melodien einander nicht ausschließen.
Mit "Help Me" schließt sich eine Ballade an, die im Gedächtnis bleibt. In dem melancholischen Song dominiert eine angenehme Stimme in Begleitung einer akustischen Gitarre, die Lust zum Mitsingen macht. Im Text beschreibt Hillebrand die Situation, in der man in sich selbst gefangen ist und sich wünscht, herausgeholt zu werden ("Help me anyone"). Auch die folgenden Songs sind hörenswert, ob rhythmisch wie "Sister Sunrise" und "Secret"oder besinnlicher wie "Through My Fingers" und "Join The Revolution".
Mit der Ballade "Can`t Cry" beschließen die drei Österreicher ihren Longplayer. Das Stück, ähnlich eines Spiegels, zeigt noch einmal die Substanz des gesamten Albums. Kraftvolle Gitarren im Mittelteil werden umgeben vom melancholischen Akustiksound.
Alles in allem ist es ein hörenswertes Album, ohne echte Mängel und mit Melodien, die teilweise im Ohr bleiben. Nicht nur für Fans ist diese Scheibe empfehlenswert, auch Newcomer auf dem Gebiet melodienorientiertem akustischen Indie-Rock kommen auf ihre Kosten. Tyler beweisen, dass sie seit ihrem Debüt eine Evolution durchmachten. Sie können mit diesem Album in der einschlägigen Musikszene punkten. Wir werden in der Zukunft sicher noch mehr von den dreien hören. Die Jungs touren im April erstmalig auch durch Deutschland.
Trackliste 01. Brother 02. Favourite Sin 03. The Future 04. Your Addict 05. Bubblegum 06. Computer Home 07. Help Me 08. Sister Sunrise 09. Secret 10. Through My Fingers 11. Scenario 12. Join The Revolution 13. Never Fall 14. Can't Cry
Das Album Tyler "Favourite Sin" (Cosmix Records) erscheint am 18.03.2011.
Videoclip "The Future": http://www.myvideo.de/watch/7973974/Tyler_The_Future
Konzerttermine in Deutschland: 26.04.2011 - Grüner Jäger, Hamburg 28.04.2011 - Sage Club, Berlin 29.04.2011 - Underground 2, Köln
Band: Lukas Hillebrand: Stimme, Gitarre Alex Pohn: Schlagzeug Peter Schönbauer: Bass
Homepage: www.tyler-music.com Myspace: www.myspace.com/officialtyler
Vielen Dank an netinfect für die Bereitstellung des Rezensionsmaterials! |