Axel Rudi Pell und Mad Max – Hardrock-Power im Doppelpack Drucken E-Mail
Geschrieben von: Wolfgang Hesse   
Montag, den 07. Mai 2012 um 21:30 Uhr

axel rudi pell - copyright_wolfgang_hesseEs ist der 1. Mai 2012, sonnig und warm. Konzerttermin für Mad Max und Axel Rudi Pell. Bereits zum dritten Mal sind die beiden eng befreundeten Bands unterwegs. Als Headliner-Tour angekündigt, stehen Mad Max und Axel Rudi Pell an diesem Abend fast gleichberechtigt auf der Bühne.Gemeinsam rocken sie die Halle des Erfurter HsD.


Mittlerweile unter gleichem Label unter Vertrag veröffentlichten am gleichen Märztag, passend zur Tour, jede der Bands eine neue CD.

Axel Rudi Pell präsentieren mit "Circle Of The Oath" ein Album der Superlative, wie man es von den Westfalen seit langem gewohnt ist. Mad Max gehen zurück in der Zeit und legen nach 25 Jahren mit "Another Night Of Passion" einen direkten Nachfolger zu "Night Of Passion" aus dem Jahre 1987 vor. In der damaligen Urbesetzung eingespielt, gehen Mad Max wieder in dieser Formation auf Tour.

Beide Alben wurden seit der Veröffentlichung mit jeder Menge Vorschusslorbeeren bedacht, sodass man gespannt sein konnte, wie die neuen Songs live ankommen

Die Tour führte die Akteure bereits durch Holland, Belgien, Großbritannien und die Schweiz und nun zur Freude der Erfurter Hardrockfans auch in ihre Heimatstadt. Es ist das einzige Konzert in den neuen Bundesländern. Meldungen über größere Hallen, ausverkaufte Konzerte und Zusatztermine eilen der Show voraus und sorgen für Spannung.

Das HsD füllt sich langsam und ist zu Beginn der Show bis zum letzten Stehplatz ausverkauft. Geschätzte 600 Besucher wollen an diesem Abend die Bands live und in Farbe erleben. So werden auch Mad Max als erster Act sehnlichst erwartet.

Mad Maxmad max_copyright_wolfgang hesse

Anfangs hat es Frontmann Michael Voss nicht leicht die Massen auf seine Seite zu bringen. So geht der Opener "Burning The Stage" etwas am Publikum vorbei. Doch nach der ersten Kommunikation mit den vorderen Reihen kommt eine positive Resonanz zurück. So wird bei "Rock Bottom", von der aktuellen "Passion", schon mitgefeiert.

Die Stimmung steigt und erreicht bei "Falling From Grace", einer epischen Melodic-Metal-Hymne ihren Höhepunkt. Animationschöre und Axel-Rufe vom Allrounder Michael Voss werden lautstark erwidert. So reihen sich auch "Metal Edge" und der 1987er Titelsong "Night Of Passion" nahtlos in die Show ein.

Bassist Roland Bergmann übernimmt den Backgroundgesang und unterstützt Michael Voss auch solistisch. Leider ist dieser auf Grund der Beleuchtung über weite Teile des Konzertes nicht sehr gut auf der Bühne auszumachen. Komponist und Produzent Voss überzeugt derweilen mit einem Gitarrensolo, begeistert von den Zuhörern bejubelt.

Gemeinsame Soli mit Gitarrist Jürgen Breforth lassen die 80er Jahre und den Rock jener Zeit wieder lebendig werden. Neben dem beiden thematischen Alben erklingt mit "Lonely Is The Hunter" auch ein Song aus dem 1985er Release "Stormchild". Mit dem Klassiker "Fever Of Love" von The Sweet beenden Mad Max ihren Part des Hardrockabends.

Axel Rudi Pell


Nach dem Umbau eröffnet sich dem Betrachter eine Bühne ganz in Blau mit den Motiven des Covers des aktuellen Pell-Albums. Als die Augen der Totenköpfe zu glühen beginnen und das Intro der aktuellen Scheibe aus den Boxen dröhnt, ist es so weit, die vier Musiker nehmen ihre Plätze auf der Bühne ein, Axel Rudi Pell ganz rechts. Als Letzter stürmt Sänger Johnny Gioeli auf die Bühne und mit "Ghost In The Black" knallt der erste Song voll rein.

Die Fans sind elektrifiziert. Die Energie springt Funken für Funken auf sie über. Nach diesem perfekten Opener gibt es kein Halten mehr, und Johnny Gioeli bringt mit Gesten und Rufen das Publikum dazu, nicht nachzulassen.

axel rudi pell - copyright_wolfgang_hesseEin Klassiker jagt den nächsten

Johnny Gioeli wirbelt energiegeladen über die Bühne und scheint niemals stillzustehen. Dabei posiert er mit Bassist Volker Krawczak und Keyboarder Ferdy Doernberg oder spielt Luftgitarre mit Axel Rudi Pell. Trotz der andauernden Bewegung sitzt jeder Ton und jeder Scream seines einmaligen Gesangs perfekt. Es entstehen unvergesslich interpretierte Songs. Die Powerballade "Oceans Of Time" vermittelt zudem auch noch das nötige Gänsehaut-Gefühl.

Drummer Mike Terrana gibt mit seinem übergroßen Schlagzeug den nötigen Drive dazu. Der Amerikaner, der auch zur Liveband von Tarja Turunen im letzten Jahr gehörte, ist ein richtiger Trommeldriver. So entwickelt sich sein Solo zu einem von Kennern erwarteten akustischen Leckerbissen. Er zeigt alle Fassetten seines umfangreichen Instrumentariums. Zur Musik des Cancan von Jacques Offenbach aus "Orpheus in der Unterwelt" gibt er ein kleines Sonderkonzert, vielumjubelt vom Erfurter Publikum.

Diese Stimmung greift Johnny Goieli auf und mit einem "Mystica"-Medley hat es die Fans wieder auf Axel Rudi Pell fixiert. In der Nummer sind "Mistreated" von Deep Purple und "Whole Lotta Love" von Nazareth nicht ganz zufällig versteckt, gehören diese Bands doch zu den Wurzeln der Musik, die heute immer noch fasziniert.

Während Ferdy Doernberg fast akrobatische Meisterleistungen mit seinem Keyboard vollbringt und Bassist Volker Krawczak in Rockerklamotten wie ein Fels in der Brandung steht, bildet Axel Rudi Pell den Ruhepunkt auf der Bühne

Der begnadete Gitarrist, aus dessen Feder alle Songs der 14 Studioalben stammen, überlässt gern dem Sänger die Show und agiert im Hintergrund mit mitreißenden Soli, bei denen er leicht seinen Platz in Richtung Mitte verlagert, diese jedoch danach sofort wieder freimacht.

Der Titeltrack "Circle Of The Oath" entwickelt sich zu einem weiteren Höhepunkt des Konzertes. In voller Albumlänge von fast 9 Minuten gewinnt das Lied live noch weiter an Aussagekraft und Dynamik, gleichsam kraftvoll wie emotional interpretiert von Johnny Gioeli.

Gemeinsam mit Ferdy Doernberg und der Ankündigung "Ferdy on keys" zelebriert der Sänger eine Bluesnummer, bei der er seine stimmlichen Fähigkeiten ein weiteres Mal unter Beweis stellen kann.

Die Show, die Band, die Stimmung – alles passt

Nach 90 Minuten kann man die Zugaben fast schon fühlen. So gibt es im tobenden HsD noch zwei weitere Klassiker, darunter das lang erwartete „Rock The Nation“. Diese Rocknummer leitet häufig das endgültige Finish ein und auch an diesem Abend verabschieden sich ARP mit diesem Lied von ihrer aufgeheizten Fanschaar.

Bildergalerie: wohesse.hostingsociety.com/AxelRudiPellMadMaxErfurt/

Line-up Mad Max
Michael Voss: Lead Vocals, Gitarre
Jürgen Breforth: Gitarre
Roland Bergmann: Bass, Vocals
Axel Kruse: Drums

Line-up Axel Rudi Pell
Johnny Gioeli: Lead Vocals
Axel Rudi Pell: Lead, Rhythm and Akustikgitarre
Ferdy Doernberg: Keyboards, Backing Vocals
Volker Krawczak: Bass, Backing Vocals
Mike Terrana: Drums

Weitere Infos
Homepage Mad Max: www.madmaxofficial.de
Homepage Axel Rudi Pell: www.axel-rudi-pell.de

Vielen Dank an SPV für den Platz auf der Gästeliste und die Unterstützung durch KunstMedienPlatz aus Erfurt!