Beggar's Bride: From The Wardrobe Of My Soul Drucken E-Mail
Geschrieben von: Wolfgang Hesse   
Samstag, den 25. Februar 2012 um 00:54 Uhr

© kidroom musicLabel: A-Minor Records / IN-Akustik
Genre: Rock
Erschienen: 24. Februar 2012


Es ist eine Geschichte, die ein wenig an Storys erinnert, wie sie zum Beispiel in der Rockoper "Tommy" von den legendären WHO erzählt werden. Aber auch das Klischee des sich findenden Rockstars wird ohne Zweifel bedient.


Begger's Bride erzählen auf ihrem aktuellen Album "From The Wardrobe Of My Soul" von Joey, dem Rocksänger "Sugar", der es am eigenen Leibe erfahren muss, in die Abgründe der menschlichen Existenz abzutauchen, um den wahren Sinn des Lebens zu finden.

Die Geschichte ist zwar nicht neu, aber sie wird immer wieder gern genommen, um verschiedene emotional geprägte Songs zu einem Liederzyklus zu verbinden. Beggar's Bride ist ein Projekt um den Schweizer Produzenten, Sänger und Songwriter Holggy Begg, der sich, wie bei den Vorgängeralben, hochkarätige Gastmusiker zu seinen Einspielungen ins Studio eingeladen hat.

Nach dem erfolgreichen Album "On A Trip To L.A." geht es mit dieser Veröffentlichung back to the roots zurück zum Rock'n Roll.

Die Story um Sugar wird umrahmt von einem Beggar's-Jahreskalender, der von Januar bis Dezember durch Intermezzi zwischen den Songs das Album durchzieht. In den Liedern geht es um allerlei schlechte Eigenschaften, die Kotzbrocken Joey an den Tag legt, wie er Vertrauen und Liebe missbraucht und dadurch unweigerlich ins Verderben stürzt. Er verliert alles und steht knapp vor der Selbstzerstörung.

In Angesicht der Scherben seines Daseins erkennt er das Scheitern seines Lebens und gesteht sich ein, daran die Hauptschuld zu tragen. Er entdeckt Emotionen, sucht die Erfüllung in Musik  und Liebe und findet zurück zu den Menschen und in die Welt, die ihn nun unendlich mehr bedeutet.

January

Das Intro (January) beginnt mystisch mit buddhistischem Einschlag und erinnert an die Instrumentierungen im Geist der 60er und 70er Jahre. Die emotionale melodische Stimme von Produzent und Frontmann Michael Voss gibt den Songs die entsprechende Tiefe. Das zeigt gleich der Opener "Rock’n Roll Star", der, aus Sicht von Joey, den Rocksänger in einer Welt der Glitter auf der Straße ins Nichts, ohne jegliche Ziele beschreibt.

February

Das Motiv wird im Zwischenspiel zu February aufgenommen. Mit "Money Talk" folgt eine eingängige Rocknummer mit Ohrwurmcharakter, treibendem Piano und Saxophonunterstützung.

April

Reine Akustikakkorde und ein sphärisches Saxophon leiten den April ein. Mit Motorengeräusch und Rock'n-Roll-Gitarren beginnt "Racing Girl", ein Lied im diesem Stile.

July

Nach dem als "July" angekündigten Intro folgt eine Ballade, die eine mögliche Umkehr beschreibt. Hier wird Michael Voss im Duett von Sass Jordan unterstützt.

August

Indianische Gesänge leiten im August-Intermezzo zu "Three Words" über. Das "Hey Ya Hey" steht im Mittelpunkt und wird von Gary Barden interpretiert.

Dem schließt sich der hitverdächtige Popsong "Oblivion" an, der mit Rhythmus und Instrumentierung sommerhitverdächig erscheint.

November

Im Novemer-Zwischenspiel entdeckt man gregorianische Gesänge. Es folgt mit "Come And Hear Me" ein Lied, ähnlich wie "See Me, Feel Me" in "Tommy", in dem sich die Hauptperson der Geschichte Gehör zu verschaffen versucht. Der Song gewinnt durch verschiedene Gitarrensoli und das Saxophon im Mittelteil an Geschwindigkeit.

December

In diesem Stil lassen Beggar's Bride als Dezember-Abspann das Album ausklingen, in dem die akustische Gitarre, unterstützt von elektronischen Riffs und Bass, einen Ruhepunkt setzten möchte.

"Weniger ist mehr", so meint Holggy Begg, denn synthetische Klänge sucht man auf dem Album vergebens. "Da bleibe ich lieber konsequent altmodisch … Ich liebe die Transparenz großer oder großartiger Bands vergangener Dekaden", ist das Prinzip des Masterminds.

Und so erinnert das Album tatsächlich an die legendäre Zeit, in der Bands wie Deep Purple, Pink Floyd oder Nazareth die Rock- und Popmusik aufmischten.

Man erkennt, nicht zuletzt durch das Können der Musiker und die Produktion durch Michael Voss, die Überlegungen und das Herzblut, das in dieser Einspielung steckt – handgemacht und voller Energie.


Trackliste
01 Beggar's January
02 Rock'n Roll Star
03 Beggar's February
04 Money Talks
05 Beggar's March
06 Calling
07 Beggar's April
08 Racing Girl
09 Beggar's May
10 Joey
11 Beggar's June
12 On Sundays
13 Beggar's July
14 My Heart In (Your) Hands
15 Beggar's August
16 Three Words
17 Beggar's September
18 Lie To Me
19 Beggar's October
20 Oblivion
21 Beggar's November
22 Come On, Hear Me
23 Beggar's December

Band

Holggy Begg    Rhythm Guitars, Baritone Guitar, Mellotron, Ukulele, Backing & Lead Vocals
Michael Voss    Lead Vocals, Bass, Lead Guitars
Don Airey    Organ, Moog, Piano
Fritz Schneider    Acoustic Guitars
Mark Schulman    Drums
Molly Duncan    Saxophone
Gary Barden    Lead Vocals (Three Words)
Nicole Diem    2nd Lead Vocals (On Sundays & Backing Vocals
Sass Jordan    2nd Lead Vocals (My Heart In [Your] Hands)
Sophie Solena    Backing Vocals
Rosa E. Haas    Lyrics

Weitere Infos
MySpace: www.myspace.com/beggarsbride

Vielen Dank an Kidroom Music für die Bereitstellung des Rezensionsmaterials und die Unterstützung und die Unterstützung durch KunstMedienPlatz!

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